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Alles rund um Kapitel 7: "Like a Virgin"

Mi 15. Sep 2010, 11:17

Also, zumindest für all jene, die nicht auf den Download warten und es schon online lesen wollen oder es sich in Word kopiert und ausgedruckt haben, eröffne ich jetzt mal ein paar Threads zum bisher brisantesten Kapitel, mit dem wir außerdem die Exposition abschließen.

Mi 15. Sep 2010, 11:17

Wenn die Realität einen einholt

Fr 22. Okt 2010, 01:33

Ich habe gerade das sehr unschöne Gefühl, mich hätte die Realität eingeholt. Okay, vieles was im Buch drin steht, basiert auf wahren Begebenheiten, doch wenn man plötzlich hört, dass etwas, das man eher als abschreckendes Mahnmal geschrieben hat, dann wirklich passiert und einen erreicht, steht man doch ziemlich neben sich.
Da ich in letzter Zeit öfter nachts noch einige Zeit wach bin, gucke ich seit drei Wochen des Öfteren "Domian" - ich bin und bleibe wohl ein Masochist, dass ich mir zu meinen Problemen noch die anderer anhöre. Jetzt gerade eben rief da ein 19jähriges Mädchen, Maria, aus einer strengkatholischen Familie an, die völlig fertig war, weil sie nicht wusste, wie sie auch gerade gegenüber ihren Eltern damit umgehen sollte, dass sie befürchtet, in Folge einer Vergewaltigung schwanger zu sein. Ungeachtet dessen, dass das Verbrechen selbst ja schon unbeschreiblich abscheulich ist, da dieser "Mann" höchstwahrscheinlich ihr Leben zerstört hat, ist es doch einfach nur abstoßend, dass in einer aufgeklärten Gesellschaft wie der unseren eine junge Frau in erster Linie an der Wahrnehmung durch die Umwelt verzweifelt. Gleichzeitig hör ich dann wieder diese Stimmen in meinem Gedächtnis, die mir immer sagen, was ich schreibe, wäre so überzogen und negativ. Nun sitze ich hier und erkenne, dass diese Lebensgeschichte, die elli und ich entwickelt hatten, die zu den wenigen frei erfundenen gehört, realer ist als ich selbst zu befürchten gewagt habe. Wobei das Schlimmste kommt sogar noch: Als Domian sie dann fragte, ob sie denn keine beste Freundin hätte, erwiderte sie nur "Es gibt keine echten Freunde auf dieser Welt." Was sagt das über unsere Gesellschaft und vor allem unsere Generation (also die um die 20, zu denen die meisten hier ja weitedgehend gehören) aus? Denn sie hat ja Recht: Menschen, auf die man sich echt verlassen kann, kann man heute nur noch schwerlich finden. Und dann wird wieder auf Beratungsstellen und Psychologen verwiesen... Gott, die Arme brauch vor allem wen, der voll und ganz für sie da ist und bei dem sie sich ausheulen kann. Eine Stunde Psychotante, die dann 150€ die Stunde von der Kasse einstreicht, die Woche hilf doch keinem bzw. in diesen Fällen keiner so etwas durchzustehen. Tja, und dann sitzt man da wie betäubt vor dem Fernseher und denkt, dass man am liebsten sofort helfen würde, wenn man nur könnte. Ist doch schlimm wie viele Menschen in ihrem Elend dann alleine da hocken und meist sind das zugleich die Menschen, die sich noch für andere aufopfern. Sehe ich ja an mir: kriege selbst nichts auf die Reihe, will aber ständig die Probelme anderer lösen, weil ich daran denke, wie oft ich mich in Momenten größter Verzweiflun allein gelassen gefühlt habe.

Re: Alles rund um Kapitel 7: "Like a Virgin"

Fr 3. Dez 2010, 20:36

Wow. Einfach nur wow. Auch wenns schon ne Weile her ist, dass du das geschrieben hast und es noch eine viel größere Weile her ist, dass ich hier was geschrieben habe, mir fehlen ein bisschen die Worte. Schon traurig, was auf dieser Welt so passiert. Und dabei können wir, oder zumindest ich, den realen Schrecken nur zu einem winzig kleinen Bruchteil fassen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie es ist, so etwas zu erleben. Aber du hast recht, was nützt die beste Therapie, wenn trotzdem außerhalb dieser Sprechstunden keiner für einen da ist?
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