Omega - Das Forum

Sorry, aber das glaub ich dir nicht... es gibt Orte, wo man erst ab einer gewissen Gehaltsklasse freiwillig hinzieht... München zum Beispiel: da haben mir die zwei Wochen Urlaub mit Familie vor neun Jahren für den Rest meines Lebens gereicht. Sorry, liebe Münchener, aber ich hab selten so viele schlechtgelaunte Menschen auf einem Haufen gesehen. Oder Nürnberg, da ist mein Onkel hingezogen und ich da damals auf dessen Geburtstag und... wo man hinsah Baustellen und irgendwelche komischen denkmäler, die die braune Stadtgeschichte überdecken sollte, wodurch es irgendwie noch schlimmer wurde - wer kam bitte auf die Gloreiche idee die Straße der Menschenrechte neben das germanische Nationalmuseum zu bauen? Was kommt als nächstes? Holocaust-Gedänkstätte neben dem Reichstag?

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Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.

Nürnberg zum Beispiel wäre ich echt gern hingezogen. Und München finde ich prinzipiell auch eine schöne Stadt, das Problem dort wäre einfach der wahnsinnig hohe Wohnungspreis. Und du kannst dir gar nicht vorstellen, wie weit die Schmerzgrenze sinkt, wenn man ein halbes Jahr zu Hause rumgehockt hat und nichts gemacht hat. Mir würde wirklich kein Gebiet in Deutschland einfallen, wo ich nicht hingegangen wäre, und wenns nur für 2-3 Jahre gewesen wäre. Ich hab sogar schon überlegt, mich ins Ausland zu bewerben. Und das ist für nen Berufseinsteiger schon ein ziemlicher Schritt.

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ICH soll mir das nicht vorstellen können? Hallo, mein Name ist Anubis2705 und mein Abitur liegt drei Jahre zurück. Seitdem sind die einzigen Menschen, mit denen ich Kontakt habe meine Eltern, Ärzte, Therapeuten und Nachhilfeschüler. Ein halbes Jahr? Ich bitte dich - da weißt du nicht einmal, was eine Schmerzgrenze ist. Ganz abgesehen davon, dass ich vermutlich zig Jobs, Studienplätze etc. bekommen könnte, aber nichts davon wahrnehmen kann, weil meine Leistungsfäigkeit bei etwa 3h am Tag liegt. Sorry, aber da kann ich jetzt echt drüber aufregen... ein halbes Jahr ist gar nichts. Es gibt zig Leute, die Jahrzehnte lang arbeitslos sind. Für dich mag das subjektiv vielleicht schlimm sein, aber objektiv ist das Nichts... aber wir können gerne tauschen.

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Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.

Ganz ehrlich, unsere Situationen sind nicht wirklich vergleichbar. Du weißt, dass du eine geringe Leistungsfähigkeit hast, dass du krank bist. Du hast dich damit arrangiert und mit schreiben und Fernstudium begonnen. Du weißt eben, dass du nicht "normal" arbeiten kannst, dass du also auch gar nicht erst versuchen brauchst, einen "normalen" Job zu finden. Ich weiß von mir, dass ich leistungsfähig bin, dass ich keine Probleme damit habe, auch mal 10 oder noch mehr Stunden am Tag zu arbeiten. Und wenn du zig Bewerbungen schreibst und eine nach der anderen ne Absage nach sich zieht, dann macht man sich auch so seine Gedanken. Und mal ganz ehrlich, wer 10 Jahre arbeitslos ist und körperlich und psychisch intakt, der will einfach nicht arbeiten. Da kann mir wer erzählen, was er will, das sind einfach faule Menschen.

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Wenn du sagst, ich könnte mir deine Situation nicht vorstellen, nötigst du mich aber fast dazu es zu vergleichhen, denn ich kann mir das und noch viel mehr vorstellen... also, wen mein einziges Problem wäre, keinen Job zu kriegen, wär ich heilfroh. Ich will eigentlich keine Probleme aufrechnen, aber dieser spezielle Satz hat mich schon sehr geärgert, weil du meine Situation ja durchaus kennst.

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Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.

Für dich stellt sich dieses Problem ja aber nicht, dass du einen Job suchst. Denn du weißt, dass du einen Job mit 8 Stunden täglicher Arbeit nicht schaffst. Das kann ich ja auch gut verstehen und beneide dich keineswegs darum. Ich hab mich wohl auch ein wenig falsch ausgedrückt, bzw. einiges vergessen dabei zu erwähnen. Es ging mir ja vor allem darum, dass ich Bewerbungen geschrieben habe, als obs um mein Leben ginge. Ich hab wirklich viele rausgeschickt, auch vieles als Initiativbewerbung. Und wenn du dann immer wieder gesagt bekommst, du bist nicht gut genug (nichts anderes ist ja eine Absage), dann zweifelst du schon an dir. Und diese spezielle Situation hattest du vielleicht noch nicht. Dass es in deinem Leben ganz andere Probleme gibt, die viel gravierender sind, das weiß ich und versteh das ja auch vollkommen. Nur eben war es in meiner Situation echt schlimm und ziemlich deprimierend, weshalb ich wirklich nicht nach dem Arbeitsort geschaut habe. Wenn es in Kleinkleckersdorf gewesen wäre, ich häts gemacht, nur um ünerhaupt erstmal was zu machen. Und Übertreibungen sind ein stilistisches Mittel, dessen ich mich gern bediene Das sollte jetzt auch wirklich nicht deine Situation irgendwie herunterspielen, nur finde ich halt, dass es wenig vergleichbar ist.

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Glaubst du, das Buch wäre das erste, was ich irgendwo eingereicht habe? Bei Sachen wo so richtig Herzblut drinsteckt, da tut eine Ablehnung auch verdammt weh... aber, das ist wohl etwas, was nur Vollblutkünstler richtig nachvollziehen können. Das Deprimirende dabei war für mich vor allem, dass immer alle meinten, ich solltemich doch über die Einsen in Geschichte, Mathe und Co freuen, doch haben mich diese Noten nie interessiert. Ich wollte immer Geschichten erzählen, Kunst schaffen, etwas machen, wovon andere etwas haben. Da wo ich Anerkennung wollte, hab ich sie (fast) nie bekommen und das hat mir auch nie einer geglaubt... ganz ehrlich: Mein Abischnitt von 1,6 war mir vollkommen schnuppe, aber die Abi-Revue war mir wichtig und dafür hab ich zehnmal so viel gearbeitet wie für das ganze blöde Abi. Und das ist jetzt noch genauso: Mein Vater etwa kann und will nicht verstehen, dass es für mich nichts wichtigeres gibt als die Arbeit an dem Buch... ach, ist ja auch egal.
Fronten geklärt.. aber glaub ja nicht, ich käm dich in diesem ollen Kaff besuchen^^ - erstens kann ich nicht und zweitens will ich nicht Spaß, wenn ich könnte, würd ich vermutlich sogar, allein schon, weil ich es könnte

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Auge um Auge - und die ganze Welt wird blind sein.

Ich würd dich ja gar net reinlassen Aber in gewisser Weise kann ich dich ja schon auch verstehen. Mir wollte auch keiner abnehmen, dass mir das schreiben der Reviews für deinen Marathon Spaß macht, aber gerade bei Lockdown war es einfach grandios, sich in diese Folge so weit reinzuvertiefen. Wenn die dann mit einem Kopfschütteln hinter dir stehen, weil du die Folge zum dritten Mal hintereinander anschaust, des is nich lustig.

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