Di 15. Jun 2010, 22:24
Da wohl alle, die sich derzeit so hier rumtreiben, gestrandete Lost-Fans sind und schon öfters das Thema "Was kann diese Lücke nur füllen?" aufkam, dachte ich, es wäre vielleicht nicht verkehrt, sich mal - bevor ich da auch in meinem neuen Blog voll mit durchstarte - etwas über gute Serien zu unterhalten. Das müssen auch nicht immer neue sein, denn einige gute Sachen sind schon fast in Vergessenheit geraten.
Die Umfrage ist nur Beigabe und da ich nur 10 Antworten angeben konnte und Humor doch sehr unterschiedlich ist, hab ich es mal auf Serien mit dem Schwerpunkt Drama beschränkt, die überdies auch etwas länger geluafen sind bzw. noch laufen. "FlashForward" etwa bekommt ja schon das Gnadenbrot (5 Antwortmöglichkeiten).
Ich fang mal mit einigen meiner Lieblingsserien an, die vielleicht eher wenige hier verfolgt haben. "Supernatural" und "[scrubs]" zum Beispiel sind wohl den allermeisten ausreichend bekannt.
Eine Serie, bei der ich es noch immer als Shande empfinde, dass sie nach drei Staffel eingestellt wurde, ist "Veronica Mars". Die 64 Folgen, die produziert wurden, gehören aber zu dem Besten, was ich in den letzten Jahren gesehen habe, weil alles total unkonventionell ist, obwohl es auf den ersten Blick gar nicht so wirkt. Liest man über die Serie klingt das Ganze etwas nach Teenie-Serie trifft Miss Marple, doch das tut der Serie unrecht. Knappe Inhaltsangabe:
Neptune, Kalifornien - eine Stadt ohne Mittelstand
Lilly Kane wurde ermordet. Sie war die Tochter des mächtigsten Mannes im Küstenstädtchen Neptune: Software-Mogul Jake Kane. Wegen ihm besteht die halbe Stadt aus Millionären - die andere Hälfte arbeitet für welche. Sheriff Keith Mars, Vater von Lilly bester Freundin Veronica (Kristen Bell in Bestform), verdächtig Jake, er habe seine Tochter ermordet, doch kaum hat Keith Ansehen und seinen Sheriffsposten eingebüßt, präsentiert sein Nachfolger Don Lamb einen Täter. Keith gibt nicht auf, wird von seiner Frau verlassen und arbeitet nun als Privatdetektiv. Nur Veronica hält zu ihrem Vater und rutscht gesellschaftlich ab. Ihr Freund Duncan (Lillys Bruder, gespielt von Teddy Dunn) macht Schluss mit ihr und als Veronica auf einer Party unter Drogen gesetzt und vergewaltigt wird, weigert sich Lamb, den Fall zu untersuchen, weil man einer Mars ohnehin keinen Glauben mehr schenkt. Da Veronica das detektivische Talent ihres Vaters geerebt hat, erledigt sie gelegntlich kleinere Fälle für ihn oder auch ganz auf eigene Faust. An der High-School ist ihr nur ein "Gegner" wirklich gewachsen: Logan Echolls (Jason Dohring) - Lillys fester Freund und auch bester Freund von Duncan. Zunächst behaken sich Logan und Veronica nur, doch alte Freundschaften überstehen so einiges und die alte Clique beginnt sich um Veronicas besten Freund Wallace (Percy Daggs III.) bereichert neu zu formieren. Besonders die Wortgefechte zwischen Logan und Veronica sind absolut genial geschreiben - die beiden harmonieren einfach unheimlich gut - selbst im Streit noch. Dramaturgisch ist die Serie auch sehr gut aufgebaut: Krmi, Drama und Comedy halten sich gut die Waage und es gibt stets (mindestens) drei Fälle: einen der nur die jeweilige Folge betrifft, einen pro Staffel und halt einen Haupthandlungsfaden, der sich erst am Ende von Staffel 3 gänzlich aufzudröseln beginnt und leider wurde die Serie dann abgesetzt - Schade! Aber die Täter sind alle enthüllt worden und nach der letzten Folge stehen nur drei offene Fragen im Raum, die hoffentlich noch im Film, der noch immer in Planung ist, beantwortet werden.
Dann bin ich nun mit allen sieben Staffel (144 Folgen) Buffy durch und bin begeistert. Manchmal muss man doch etwas älter werden, um den wahren Wert macnher Filme und Serien zu erkennen. Ich glaube, war "Supernatural" mag, wird auch an der Serie seine helle Freude haben. Die Charaktere sind alle wunderbar äquivalent und glaubhaft gezeichnet und vor allem - in Zeiten von "Twilight" und "Vampire Diaries" besonders wichtig - die Vampire sind noch echte Vampire. Bis auf zwei besondere Ausnahmen sind die Vampire böse, rücksichtslos und dämonisch. Die beiden Ausnahmen sind Angel und später noch Spike. Der Grund dafür ist aber echt clever: Angel war so böse und sadistisch, dass er verflucht wurde und seine Seele zurückbekam - er ist also ein Mensch im Körper eines Vampirs. Bei Spike haben sie es auch gut gelöst und sein Wandel vom erbitterten erzfeind zum Kampfgefährten sind absolut glaubhaft. Toll sind auch die Dialoge, denn die warten mit viel Situationskomik und pop-kulturellen Anspielungen auf. Ähnlich wie "Stargate" nimmt sich die Serie nicht allzu ernst. Die alten Folgen haben wegen des damals noch geringen Budgets oft noch einen etwas trashigen Charme. In späteren folgen wird es dann recht gewaltig und das Finale ist echt bombastisch.... ich sag nur so viel: Das ursprüngliche, erste Böse (hat in der Tat viel vom MiB) und ein frauenfeindlicher Sereinmörder/Priester als Hauptgegner mit einer Armee uralter Super-Vampire gegen eine recht kleine Gruppe von Guten.
Wo ich schon bei Vampiren bin: "True Blood" ist auch sehr gei, aber da hab ich jetzt keinen Bock mehr auf eine Inhaltsangabe.