Eventuell könnte uns die biblische Henoch-Überlieferung etwas Licht ins Dunkel bringen. Zu diesem Zweck mal ein paar Ausschnitte des entsprechenden Artikels auf
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Zitat:
Henoch ist nach der nichtpriesterlichen Überlieferung ein Sohn Kains und zugleich eine Stadt, die Kain erbaut und nach seinem Sohn benannt hat (Gen 4,17). Die priesterliche Überlieferung stellt Henoch dagegen in eine genealogische Linie, die von Adam über Set zu Noah führt; dabei nimmt er in diesem Stammbaum die siebte Stelle ein; in Gen 5,21-24 heißt: „Henoch war 65 Jahre alt und zeugte Metuschelach. Und Henoch wandelte mit Gott. Und nachdem er Metuschelach gezeugt hatte, lebte er 300 Jahre und zeugte Söhne und Töchter, dass sein ganzes Alter ward 365 Jahre. Und weil er mit Gott wandelte, nahm ihn Gott hinweg und er ward nicht mehr gesehen.“ Diese knappe Notiz – hier zitiert nach der Übersetzung der Lutherbibel – enthält in dieser Kürze das Wichtigste, was die Hebräische Bibel zu Henoch zu berichten hat. Der unmittelbare Kontext zeigt, dass es sich hier um eine ganz besondere Gestalt handelt: Während von den anderen Patriarchen, die in dieser Reihe genannt werden, immer nur die Lebensdaten aufgezählt werden, verweist der Erzähler bei Henoch explizit auf seinen Lebenswandel und sein besonderes Ende: Wie es später von Elia berichtet werden soll, starb Henoch keines natürlichen Todes, sondern wurde an seinem Lebensende direkt in die himmlische Welt entrückt
Zitat:
a) Das Buch der Wächter (äthHen 1-36)
Im Zentrum des Wächterbuches steht die Überlieferung von den sog. Wächtern, die eine Ätiologie für das Böse in der Welt bildet. Dabei sind verschiedene Traditionen zusammengeflossen: Die Wächterengel steigen herab, um sich mit den Töchtern der Menschen zu verbinden (vgl. Gen 6,1-4); die Kinder, die aus dieser Verbindung hervorgehen, sind dämonische Wesen, die das Böse über die Menschheit bringen, da sie alles, was es auf der Erde gibt, zu verzehren beginnen. Aber auch die verschiedenen Kulturtechniken, die die Engel die Menschen lehren (z.B. Waffenherstellung, Kosmetik und Astrologie), führen letztendlich zu einem Anwachsen der Gewalt. Daraufhin ist es die Aufgabe Henochs, der nicht bereit ist, für die Wächter Fürbitte einzulegen, den Wächtern das göttliche Gericht zu verkünden. In diesem Kontext unternimmt Henoch eine Himmelsreise vor den Thron Gottes, wo ihm das Gericht über die Wächter offenbart wird (6-16). Diese Überlieferung gilt als der früheste jüdische Beleg für die Tradition der Himmelsreise, die in der Apokalyptik eine bedeutende Rolle spielt. Das Verhältnis dieser Überlieferung zur biblischen Erzählung von den Engelsehen (Gen 6,1-4) wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Während ein Teil der Ausleger davon ausgeht, dass der biblische Text als Vorlage für die ursprünglichen Henochtraditionen diente (so z.B. Koch), wollen andere eine gemeinsame Quelle beider Überlieferungen annehmen (z.B. Witte, 1998, 293-297).
Auf zwei weiteren Himmelsreisen schaut Henoch die himmlische Geographie mit den Gerichtsorten für die abgefallenen Engel und die Seelen der Toten; auf diese Art und Weise wird die Gerichtsbotschaft der Wächterepisode nachdrücklich unterstrichen (17-36).
Interessant Punkte, die hier meine Aufmerksamkeit erregt haben:
1. Henoch als Sohn Kains - mögliche Verbindung zur Mythologie der Soulreaver-Spielreihe
2. Die Legende der 200 Wächterengel, zu denen auch Akibeel und Samael gehören, wie auch immer hier die Verbindung mit den Figuren Sam oder Samuel aussehen könnten
3. Das Thema der Vermischung von übernatürlichen Wesen und Menschen - siehe unsere Protagonisten mit übernatürlichen Fähigkeiten
4. Das Thema der Kultivierung der Menschen durch die übernatürlichen Wesen, was zur Folge hat, dass die erlernten Techniken von den Menschen genutzt werden, sich quasi selbst zu vernichten - siehe unseren vermeintlichen Anschlag
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Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen/ Den Vorhang zu und alle Fragen offen.